Welche Münzen sind überhaupt wertvoll?
Der Wert von Sammlermünzen ist von Faktoren wie Erhaltungszustand, Seltenheit und Nachfrage abhängig. Hat ein Sammler mit großem Kapitaleinsatz gesammelt, hat er in der Regel auch bestens erhaltene Münzen gekauft, hat er weniger Geld ausgegeben und schwächer erhaltene Stück gekauft, liegt der Wiederverkaufswert entsprechend niedriger.
Seit einigen Jahren ist die Tendenz zu beobachten, dass die Sammler größten Wert auf einen bestmöglichen Erhaltungszustand legen und dass die Seltenheit demgegenüber in den Hintergrund tritt. Dieser Trend resultiert aus der Erkenntnis, dass gut erhaltene Münzen immer seltener werden, schwächer erhaltene in immer größeren Stückzahlen auf dem Markt angeboten werden. Bei modernen Prägungen am wenigsten wert sind aus dem Urlaub mitgebrachte Münzen, umgelaufene Kursmünzen aus der DM-Zeit, DDR-Kursmünzen und moderne Medaillen. Es ist immer wieder zu lesen, man könne unter den umgelaufenen DM-Kursmünzen wertvolle Prägungen entdecken, doch findet man auch einen Käufer für diese schwach erhaltenen Stücke?
Im Grunde gibt es drei wertvolle BRD-Kursmünzen, die allerdings kaum im Geldumlauf vorgekommen sind:
- 50 Pfennig 1950 mit der Umschrift BANK DEUTSCHER LÄNDER (Prägungen von 1949 mit dieser Umschrift sowie von 1950 mit der Umschrift Bundesrepublik Deutschland sind zum Nennwert zu bewerten).
- 5 DM 1958 mit dem Münzstättenzeichen „J“.
- 2 Pfennig 1969 mit dem Münzstättenzeichen „J“, allerdings nur, wenn es aus reinem Kupfer besteht, d.h. nicht magnetisch ist.
Bei den deutschen Gedenkprägungen im Wert von 5 DM gibt es ebenfalls vier Münztypen, die einen höheren Wert besitzen. Es sind dies:
- 5 DM 1952, Germanisches Nationalmuseum Nürnberg.
- 5 DM 1955, Markgraf von Baden.
- 5 DM 1955, Friedrich von Schiller.
- 5 DM 1957, Freiherr von Eichendorff.
Für die restlichen Prägungen ab 1968 sowie für die 10 DM-Münzen empfiehlt es sich im Augenblick, sie bei der Bundesbank und deren Filialen zum festgesetzten Wechselkurs in Euro umzutauschen (5 DM = 2,56 €, 10 DM = 5,11 €). Medaillen sind im Gegensatz zu Münzen kein gesetzliches Zahlungsmittel. Sie besitzen deshalb auch keine Wertziffer und Währungsbezeichnung. Die Medaillenprägung kann durch Privatpersonen erfolgen, weshalb sie gerne genutzt werden, um an bestimmte Anlässe zu erinnern. Der Wiederverkaufswert moderner Medaille nach 1945 beschränkt sich meist auf den Materialwert.
Goldmünzen besitzen zunächst mindestens den Goldwert; man sollte darauf achten, dass es sich nicht um vergoldete Münzen handelt (vergoldete Einpfennigstücke, vergoldete 2 DM-Stücke mit den deutschen Kanzlern, usw.). Ob ein über den Goldwert hinausgehender Sammlerwert vorliegt, hängt vom Alter, der Seltenheit und der Erhaltung ab. Der Goldpreis wird zweimal täglich am Bullion Markt in London auf ein Kursniveau fixiert.