Woher kommen meine Münzen?
Die Herkunft einer Münze lässt sich bei modernen Münzen (ab ca. 1500) an mehreren Merkmalen ablesen, die es auch den damaligen – oftmals des Lesens unkundigen Besitzern des Geldstücks – ermöglichten, die Provenienz zu bestimmen: Zum einen ist oftmals der Kopf eines Herrschers/einer Herrscherin abgebildet, auf der anderen Seite der Prägungen findet man das Wappen des Prägeherren; schließlich besitzen Münzen meist auf beiden Seiten eine Umschrift, die Auskunft über ihre Herkunft gibt.
Diese Umschrift ist bei etwa ab 1800 ausgegebenen Münzen in der jeweiligen Landessprache aufgebracht, in der Zeit davor war das Lateinische als die Bildungssprache in Gebrauch, die überall in Europa verstanden wurde. Um Platz zu sparen wurden die Umschriften abgekürzt, um alle dem Prägeherren wichtigen Informationen unterzubringen. Für die Auflösung solcher Kürzungen gibt es Hilfsmittel, für die ein Münzexperte häufig über das nötige Fachwissen verfügt.
In der Zeit des Mittelalters (ca. 500 bis 1500) kannte man im Prinzip nur ein Nominal – den Pfennig (Denar); er besaß nur einen kleinen Durchmesser und so fehlen oftmals die Umschriften. Hier helfen die Wappenbilder weiter, deren Zuordnung man in Heraldikbüchern nachschlagen kann. Auch bei den antiken römischen und byzantinischen Münzen waren Umschriften im Gebrauch. Wenn wir allerdings in die Frühzeit der Münzprägung (ab dem 7. Jahrhundert vor Christus) in den griechischen Raum blicken, dann finden sich nur Bildelemente als Hinweis: so steht z.B. die berühmte Eule für Athen, eine Schildkröte für Aegina, eine Biene für Ephesos usw.