Münzen bestimmen und bewerten
Das Bestimmen von Münzen oder Medaillen – die Numismatik – ist eine eigenständige Teildisziplin der historischen Wissenschaften. Bei der Bestimmung werden anhand der Umschriften und/oder über die Blasonierung des Wappenbildes der ausgebende Prägestand, das Herkunftsland, der für die Prägung verantwortliche Herrscher, das Nominal sowie das Ausgabejahr erfasst und der entsprechenden Literatur zugeordnet.
Die gewonnenen Daten werden dann anhand der für sehr viele Prägestände publizierten Fachbücher verifiziert und mit Literaturzitaten versehen, anhand derer der Sammler eine Münze/Medaille einordnen kann.
Eine nach wissenschaftlichen Standards bestimmte Münze enthält folgende Daten: Land – Herrscher mit Regierungsdaten – Nominal – Jahr – Münzstätte – Münzmeister – Literaturzitate – mögliche Beschädigungen – Erhaltung.
Eine nach wissenschaftlichen Standards bestimmte Medaille enthält folgende Daten: Land – Herrscher mit Regierungsdaten – Anlass der Prägung – Jahr – Stempelschneider – Literaturzitate – mögliche Beschädigungen – Erhaltung.
Wie im gesamten Kunsthandel unterscheidet man dabei verschiedene Epochen. So umfasst die Antike Münzen der Kelten, Perser, Ägypter, Griechen, Römer und des byzantinischen Reiches. Zeitlich reicht sie vom Beginn der Münzprägung im 7. Jahrhundert vor Christus bis etwa zum Jahr 500, das Byzantinische Reich existierte sogar bis 1452.
Das Mittelalter umfasst die 1000 Jahr von 500 bis 1500. Charakteristisch für diesen Zeitraum ist die Reduktion der Münzprägung auf ein einziges Nominal, den Denar oder Pfennig.
Mit der „Erfindung“ des Talers 1486 beginnt die numismatische Neuzeit, die bis 1945 reicht, Prägungen danach werden den modernen Prägungen zugeordnet.
Für das Bewerten von Münzen ist zunächst zu klären, ob die Münze einen Sammlerwert besitzt, der über den reinen Materialwert hinausgeht. Ist eine Münze als sammelwürdig klassifiziert, hängt der Münzwert in erster Linie von der Erhaltung ab; aber auch die Seltenheit spielt eine gewichtige Rolle. Apropos Münzerhaltung: Grundsätzlich sollte man auf das Reinigen von Münzen im Tauschbad oder durch mechanisches Reiben und Putzen verzichten, die Folge solcher Maßnahmen sind Wertminderungen von bis zu 75 %.
Bei der Münzwertbestimmung werden vier Erhaltungsstufen zugrunde gelegt: Schön – sehr schön – vorzüglich – Stempelglanz, wobei „schön“ die niedrigste und „Stempelglanz“ die höchste Stufe darstellen. Der Münzwert ist umso höher, je besser erhalten eine Münze ist. Maßgeblich für die Einstufung der Erhaltung ist der Grad der Abnutzung und/oder Beschädigung durch den Geldumlauf: Weist die Münze viele Kratzer und Randfehler auf? Ist sie insgesamt stark abgenutzt? Ist sie durch eine Fassung beschädigt worden?
Alle diese Fragen beantworten Ihnen unsere Münz-Experten in unseren Geschäftsräumen in der Löwengrube 12. Darüber hinaus bieten wir mehrmals im Jahr sog. „Expertentage“ im süddeutschen Raum an, auf denen Sie unsere Spezialisten möglicherweise auch in Ihrer Nähe besuchen können.